Ein Schweinehund erzählt …..
- Stunde beim Therapeuten, die Leiden des Erwins!
«Der Hund ist der beste Freund des Menschen, habe ich gelesen! Warum behandelt er mich wie seinen Feind?» «Erwin, sprichst Du von deinem Chef?» «Natürlich, wobei er sich nicht so verhält, die meiste Arbeit, vor allem die Drecksarbeit bleibt an mir hängen. Zum Dank werde ich 10 Monate ignoriert, nur in der Vorweihnachtszeit ist er spendabel, da fröne ich dem Essen und Trinken nach Herzenslust, sogar die Geschenke bestellen wir via Internet, ein chilliges Leben. Punkt Neujahr führt er sich auf wie ein Psychopath und verbietet mir alles, was Spaß bringt. Als Krönung schiebt er mir noch seine schlechte Laune unter. Der Gipfel der Unverschämtheit ist seine unausgesprochene Anklage, ich trüge die Verantwortung für seinen verpfuschten Werdegang. Aber die Nummer kenn ich schon, der Spuk ist nach spätestens 6 Wochen vorbei. Er gibt auf und zur Strafe ignoriert er mich wieder bis zum Advent!»
Erwins Gedankenwelt:
Ein innerer Schweinehund hat doch Rechte, oder? Ich gründe hiermit eine Gewerkschaft. Meine ganzen positiven Eigenschaften und Errungenschaften werden verkannt. Ich sorge dafür, dass er sich nicht überarbeitet, dass der Spaß und die Gemütlichkeit nicht zu kurz kommen. Abgesehen davon bin ich als Vollzeit-Single-Papa für seine Stimmungsschwankungen zuständig. Die ignoriert er genauso wie mich. Egal welche Emotionen hochkochen, immer klopfen sie an meiner Tür. Momentan ist die Wut in einer schwierigen Phase, sie verweigert die Schule. Kocht sie über, hilft nur Schokolade oder Alkohol! Mir ist klar, dass es eine kurzfristige Lösung darstellt, für die langfristige Strategie wäre ja der Boss federführend, aber da ist keine Hilfe zu erwarten.
INNERER SCHWEINEHUND – NEUER KUMPEL UND GEFÜHLSSCHULE!
Der beste Freund des Menschen ist der Hund, nur warum gilt das nicht für unseren inneren Schweinehund, der vorbildliche Arbeit leistet und uns bei artgerechter Haltung ein treuer Gefährte ist. Wie oft wird er vom „Besitzer“ ignoriert, erfährt keine Wertschätzung und im schlimmsten Fall wird Er „bekämpft“, wir kämpfen gegen uns selbst! Baue eine liebevolle Beziehung mit ihm auf, arbeitet gemeinsam an realistischen Zielen (dann zickt er auch nicht) und entlaste ihn, falls er alleine verantwortlich für deine Gefühlskinder (Wut, Zorn, Angst, Trauer, Freude, Überraschung etc.) ist.
Einschulung der Gefühle!
Für den Umgang mit Gefühlen gibt es leider noch kein Schulfach. Unsere Er-ziehung und Umfeld prägt oft die Handhabung mit diesen Emotionen. Im schlimmsten Fall werden sie ignoriert und verdrängt, was zu psychischen und psychosomatischen Belastungen führen kann, oder in Form von Selbstmedikation in Süchten aller Art endet. Die Gefühle sind wunderbare Signale, die uns auffordern, die jeweilige Situation näher zu betrachten. Sie wollen akzeptiert, wahrgenommen, im gesunden Maße ausgelebt werden und anschließend ver- bzw. bearbeitet werden. Ärger über den Chef mit Bier, Schokolade oder rasantem Fahrstil beim Autofahren zu beantworten, ist ein Zeichen dafür, das Du deine Gefühle & inneren Schweinehund ignorierst!
Übung:
Ich hoffe, Du hast ein Bild deines neuen Freundes vor Augen! Jetzt verpasst Du ihm einen Namen und die Grundlage für euer Kennenlernen & Freundschaft ist gelegt!
Mach deinen inneren Schweinehund zum treuen Freund! Notiere dir deinen jeweiligen Lieblingstag/Monat und finde heraus, woran es liegt. Die Übung darfst Du für deinen neuen Kumpel wiederholen. Merke dir 5 Eigenschaften, die dein innerer Schweinehund besitzt, in welchen Situationen profitierst Du davon. Wärst Du sein Arbeitgeber, wie würde sein Arbeitsvertrag aussehen (Teilzeit, Aufgabengebiete etc)? Wähle ein Ziel, an dem Du bisher gescheitert bist, und arbeite gemeinsam mit deinem Hund sowie der SMART-Methode erneuert an der Umsetzung!
Zusammenfassung:
Freunde dich mit deinem inneren Schweinehund an, lernt euch kennen und werdet ein Team. Prüfe ob es Aufgabenbereiche, z.B. Gefühlsverwaltung gibt, für die ihr zusammen zuständig seid. Um Ziele zu erreichen, verwende die SMART-Methode, um realistische Pläne im Auge zu haben. Gönnt euch immer wieder Auszeiten!